Wundheilungsstörungen

Energie- und Eiweißlücken bei Dialysepatienten & Diabetikern begünstigen

Die Ernährung spielt im Prozess der Wundheilung eine ganz wesentliche Rolle. Damit eine Wunde heilen kann, braucht sie neben einer professionellen Wundversorgung ausreichend Nährstoffe. Denn die Wundheilung ist eine zusätzliche Stoffwechselbelastung für den Organismus. Der Ruheenergieumsatz bei Patienten mit chronischen Wunden kann um etwa 10 % erhöht sein [1]. Nach einer Operation erhöht sich der Energieumsatz in Ruhe sogar um bis zu 40-80 % [2]. Wenn Energie- und Eiweißlücken bestehen, verzögert sich die Wundheilung. Daher gehört die Ernährungstherapie zu den Basismaßnahmen im Wundmanagement.

Dialysepatienten & Diabetiker haben ein hohes Risiko für Wundheilungsstörungen

Bei Dialysepatienten ist das Risiko einer inadäquaten Ernährung besonders hoch. Die Nierenerkrankung und die damit verbundene regelmäßige Blutwäsche sowie der katabole Stoffwechselstatus bedingen einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen, vor allem an Energie und Eiweiß [3]. Dialysepatienten haben jedoch meist wenig Appetit und sind diversen metabolischen Belastungen ausgesetzt. Häufig besteht ein Eiweißmangel, daher gehören Dialysepatienten zu einer speziellen Risikogruppe für Wundheilungsstörungen [4].

Etwa 40 % der Dialysepatienten haben Diabetes mellitus [5]. Auch Diabetiker leiden oftmals unter schlecht heilenden Wunden. Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel und bei der Durchblutung des Gewebes sind dafür hauptverantwortlich. Aus schlecht heilenden Wunden am Fuß kann sich ein diabetisches Fußsyndrom entwickeln. Bei Diabetikern mit Wundheilungsstörungen, insbesondere bei denen mit Dialysepflicht, sollte auch der Ernährungszustand stets überprüft werden [6]. Denn geringe Albuminspiegel weisen auf einen Eiweißmangel hin.

Wundheilung braucht viel Energie und Eiweiß

Ausreichend Energie, Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß sind für alle Phasen der Wundheilung essentiell. Eiweiße sind die Zellbausteine des Körpers. Zum Wundverschluss und zum Ausheilen einer Wunde müssen genügend Eiweißbausteine verfügbar sein.

Eine energie- und proteinreiche Mischkost mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und guten Eiweiß- und Fettlieferanten kann Mangelzuständen vorbeugen (Unsere Broschüre „In 3 Schritten zur richtigen Ernährung – Eine Anleitung für Dialysepatienten“ kann die Betroffenen und deren Angehörige dabei unterstützen). Einige Patienten sind jedoch nicht in der Lage, ihren stark erhöhten Nährstoffbedarf über die normale Ernährung zu decken, so dass nach aktuellem Stand der Wissenschaft bis zu 60 % der Dialysepatienten mangelernährt sind [7].

Nährstofflücken gezielt schließen mit medizinischer Trinknahrung

Eine Mangelernährung ist ein pathologischer Zustand, der die Wundheilung negativ beeinflussen kann [8]. Bei Patienten mit Ernährungsrisiko umfasst die optimale Behandlungsstrategie neben der Wunderversorgung und -prophylaxe eine medizinische Ernährungstherapie mit eiweißreicher Trinknahrung [5, 9, 10]. Energie- und Eiweißlücken können somit gezielt geschlossen werden. Die Wundheilung wird durch Sicherstellung einer adäquaten Versorgung mit Nährstoffen unterstützt. Bei drohender oder vorliegender Mangelernährung ist medizinische Trinknahrung voll verordnungsfähig.

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Quellen:

  1. Cereda, E., et al., Energy balance in patients with pressure ulcers: a systematic review and meta-analysis of observational studies. J Am Diet Assoc, 2011. 111(12): p. 1868-76.
  2. Kreymann, G., et al., Energieumsatz und Energiezufuhr, Leitlinie Parenterale Ernährung der DGEM. Aktuel Ernahrungsmed, 2007. 32: p. S8-S12.
  3. Druml, W., et al., S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der AKE, der GESKES und der DGfN: Enterale und parenterale Ernährung von Patienten mit Niereninsuffizienz. Aktuelle Ernährungsmedizin, 2015. 40(01): p. 21-37.
  4. Renner, R., et al., Was hat die Ernährung mit der Wundheilung zu tun? Akt Dermatol, 2020. 46: p. 260-264.
  5. Weber, C., Wundmanagement an der Dialyse. Nephro News, 2013(2): p. 14-16.
  6. von Herz, U., Diabetische Nephropathie und Ernährung: Professionelle Beratung und Begleitung sind unerlässlich. Dtsch Arztebl, 2018. 115(41): p. 22-26.
  7. Lodebo, B.T., A. Shah, and J.D. Kopple, Is it Important to Prevent and Treat Protein-Energy Wasting in Chronic Kidney Disease and Chronic Dialysis Patients? J Ren Nutr, 2018. 28(6): p. 369-379.
  8. Quaijan, K., Ernährung zur Verbesserung der Wundheilung. Wund Management, 2015. 9(1): p. 11-14.
  9. Weimann, A., et al., Guideline of the German Society for Nutritional Medicine (DGEM) in Cooperation with the GESKES, the AKE, the DGCH, the DGAI and the DGAV Clinical Nutrition in Surgery. Aktuel Ernahrungsmed, 2013. 38: p. e155-e197.
  10. National Pressure Ulcer Advisory Panel; European Pressure Ulcer Advisory Panel; Pan Pacific Pressure Injury Alliance, Prevention and Treatment of Pressure Ulcers: Quick Reference Guide. 2014: Cambridge Media.

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