Mangelernährung

Während die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht über das medizinische Fachpersonal hinaus auch in der breiten Öffentlichkeit bekannt sind, werden die Folgen einer Mangelernährung (= Malnutrition) oftmals unterschätzt. Denn im Gegensatz zu Übergewicht, das auf den ersten Blick zu erkennen ist, sind die Zeichen einer Mangelernährung nicht so eindeutig.

Eine Mangelernährung ist in ihrer Ausprägung äußerst vielseitig: Zum Beispiel liegt eine Mangelernährung vor, wenn ein Patient von sämtlichen Nähr- und Vitalstoffen zu wenig zu sich nimmt. Ein Patient ist aber auch dann mangelernährt, wenn ihm vereinzelt Nähr- und Vitalstoffe fehlen, wie beispielsweise Vitamine oder Eiweiß. Am Gesicht alleine ist eine Mangelernährung dann häufig nicht zu erkennen. Allerdings weisen das optische Gesamtbild, auftretende Kraftlosigkeit oder Infektanfälligkeit auf eine bestehende Mangelernährung hin.

Besonders gefährlich: Eiweißmangel

Patienten, die nicht genügend Eiweiß zu sich nehmen, sind besonders schnell von einer körperlichen Schwäche betroffen. Bei Eiweißmangel baut der Körper sofort Muskelmasse ab, was unmittelbare Folgen für sämtliche Körperfunktionen hat: Der Patient hat ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen, die Immunabwehr ist geschwächt, die Sturzneigung steigt und er entwickelt schneller eine Herzschwäche.

Die Folgen einer Mangelernährung haben jedoch nicht nur medizinische Auswirkungen, indem sie die Lebensqualität der Betroffenen erheblich mindern, psychisch belastend sind und das Wohlbefinden wie auch die Selbstständigkeit stark einschränken.

Auch wirtschaftlich sind die Folgen einer Mangelernährung enorm: Patienten in einem schlechten Ernährungszustand müssen öfter in ein Krankenhaus eingewiesen werden, sie sprechen weniger gut auf Therapien an und sie neigen eher zu komplikationsreichen Krankheitsverläufen. All dies verursacht hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Häufig bedingen Mangelernährung und Krankheit sich gegenseitig – in jedem Fall kann Mangelernährung die Krankheit verschlimmern und die Chance vermindern, wieder gesund zu werden.

Wer ist von einer Mangelernährung häufig betroffen?

Es gibt zwei Faktoren, die das Entstehen einer Mangelernährung in besonderem Maß begünstigen: ein hohes Alter sowie eine Erkrankung. Krebspatienten zum Beispiel verlieren aufgrund Ihrer veränderten Stoffwechsellage und als Nebenwirkung der Tumortherapie häufig Gewicht. Auch Dialysepatienten sind oft von ungewolltem Gewichtsverlust betroffen.

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