Gewichtsverlust bei Krebs
Krebspatienten sind häufig von Mangelernährung betroffen. Jeder 2. Krebserkrankte hat bereits vor der Diagnosestellung an Gewicht verloren, einige sogar bereits über 10% ihres Ausgangsgewichts. Dabei kann der Verlust von Körpersubstanz sehr gefährlich werden. Denn neben Fettmasse geht vor allem das wichtige Körpereiweiß verloren, welches für das Funktionieren des Immunsystems und für die Aufrechterhaltung der Kraft essentiell ist. Auch für übergewichtige Patienten kann der unbeabsichtigte Gewichtsverlust daher dramatische Folgen haben.
Eine unklare Gewichtsabnahme, auch wenn es nur wenige Kilogramm sind, sollte immer mit einem Arzt besprochen werden. Die Phase der Krebserkrankung und –therapie ist nicht die richtige Zeit, um Gewicht zu verlieren. Der Körper braucht all seine Reserven, um bei Kräften zu bleiben.
Warum verlieren Krebspatienten häufig an Gewicht?
Gewichtsverlust bei krebskranken Menschen hat meist mehrere Ursachen, die sich gegenseitig verstärken können. Der Tumor bewirkt eine Veränderung des Stoffwechsels, durch den der Aufbau neuer Zellen gehemmt und verstärkt Körpereiweiß abgebaut wird. Der Körper befindet sich in einem andauernden Entzündungszustand, was den Abbau von Eiweiß und Fettmasse zusätzlich fördert. Bezeichnet wird dieser Verlust von Körpersubtanz als Tumorkachexie. Das bedeutet nicht nur einen Abbau von Muskulatur, sondern auch eine Verschlechterung der Immunabwehr.
Gleichzeitig können Nebenwirkungen der Tumortherapie, wie zum Beispiel Schmerzen im Magen-Darm-Trakt, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen beim Schlucken, Entzündungen der Schleimhäute oder auch Verstopfungen das Essen erschweren. Die psychische Belastung durch die Diagnose Krebs drückt bei vielen Betroffenen zusätzlich auf den Appetit.
All diese Einflussfaktoren können dazu führen, dass zu wenig Nahrung aufgenommen wird. Und das, obwohl Krebspatienten laut der aktuellen Leitlinie einen um mindestens 50% höheren Bedarf an Eiweiß haben als gesunde Menschen. Die tägliche Eiweißlücke, die hierbei entstehen kann, ist in manchen Fällen dramatisch. Eine zu geringe Zufuhr von Eiweiß und Energie kann insbesondere bei Krebspatienten zur Verschlechterung des Ernährungszustandes mit verstärkter Kraftlosigkeit und verminderter Lebensqualität führen.
Die zunehmende Abgeschlagenheit führt oftmals dazu, dass sich Krebspatienten wenig bewegen. Das verstärkt den Abbau von Muskelmasse zusätzlich. Das Risiko, in eine Mangelernährung zu geraten, ist groß.
Folgen von Eiweißmangel für Krebspatienten
Bei Krebspatienten kann sich ein Eiweißmangel infolge der Tumorkachexie negativ auf die Prognose auswirken…
Ernährungstherapie bei Krebs: warum Trinknahrung?
Hochkalorische Trinknahrungen haben den Vorteil, dass sie in einer kleinen Trinkportion viel Energie und Nährstoffe enthalten…