SGA-Screening – Diagnose und Dokumentation der Malnutrition bei Nieren­patienten

SGA = Subjective Global Assessment

Der SGA-Fragebogen ist eine einfache Möglichkeit zur leitliniengerechten Erfassung des Ernährungszustandes. Für Dialysepatienten ist er der derzeit am besten evaluierte Fragebogen und wird von den Fachgesellschaften ERA-EDTA, ESPEN und DGEM empfohlen. Der SGA eignet sich zur Dokumentation und Begründung der Verordnung einer Ernährungstherapie gegenüber der Krankenkasse.

Vor allem bei Patienten mit grenzwertigen Parametern, bei denen Unsicherheit zur Verordnung von Trinknahrung besteht, kann ein SGA-Screening Klarheit und Sicherheit bringen. Mit ihm können innerhalb von wenigen Minuten die Patienten identifiziert werden, die eine Ernährungstherapie benötigen.

Wird eine Mangelernährung frühzeitig erkannt, lassen sich Aufwand und Kosten für die Dialysepraxis sparen und das Wohlbefinden des Patienten entscheidend verbessern. Je weiter die Mangelernährung voranschreitet, desto schwächer und infektanfälliger werden Patienten. Es kommt oft zu häufigeren Hospitalisierungen, außerdem können sich zum Beispiel Wundheilungsstörungen und wiederkehrende Lungenentzündungen entwickeln.

Welche Parameter rechtfertigen die Verordnung von Trinknahrung und was muss in der Patientenakte dokumentiert werden?

Ablauf eines SGA-Screenings

Die subjektive Einschätzung des Ernährungszustandes erfolgt auf Grundlage einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, die vom behandelnden Arzt oder dem Praxisteam durchgeführt werden kann. Der Fokus liegt dabei auf den Merkmalen Gewichtsverlust, verminderte Nahrungszufuhr, Verlust von subkutanem Fettgewebe und Muskelschwund.

Der SGA-Fragebogen besteht aus sechs Fragen zum Zustand des Patienten, die jeweils mit A, B oder C beurteilt werden. Danach werden die Bewertungen der Fragen einzeln gezählt. Die am häufigsten vergebene Bewertung ist das Endergebnis (Beispiel: 1x A, 3x B, 2x C Endergebnis: SGA B).

SGA Ernährungsscreening bei Mangelernährung

Wurden zwei Wertungen gleich häufig vergeben, ermittelt man das Endergebnis nach folgendem Vorgehen:

Beispiel 1: genauso häufig A wie B: im Zweifel fällt das Ergebnis auf A.
Beispiel 2: genauso häufig B wie C: im Zweifel fällt das Ergebnis auf B.

Das Einleiten einer Ernährungstherapie ist bei SGA B und bei SGA C indiziert.

SGA B = mäßige Mangelernährung bzw. Verdacht auf Mangelernährung
SGA C = schwere Mangelernährung

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