Was können Nieren­patienten ohne Dialyse­pflicht bei Gewichts­verlust tun?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bei Nierenpatienten ohne Dialysepflicht kann dazu beitragen, die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Die fortschreitende Verschlechterung der Niereninsuffizienz kann bei manchen Patienten verlangsamt werden, wenn auf eine bewusste Eiweißzufuhr geachtet wird.

Um den Behandlungsverlauf optimal zu unterstützen, sollten Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sich

  • energiereich
  • eiweißangepasst
  • kaliumarm
  • phosphatarm sowie
  • salzarm

ernähren und ihre tägliche Trinkmenge erhöhen.

Unsere Broschüre „In 3 Schritten zur richtigen Ernährung – Eine Anleitung für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ohne Dialysebehandlung“ kann die Betroffenen und deren Angehörige dabei unterstützen, den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dass der Genuss dabei zu kurz kommt.

In drei einfachen Schritten werden Patienten zu einer nierenfreundlichen und wohlschmeckenden Ernährung angeleitet.

1. Schritt: Die geeignete Auswahl der Nahrungsmittel

Hier erfahren Nierenpatienten, welche Lebensmittel für sie gut und welche weniger gut geeignet sind. Entscheidend ist dabei der Gehalt an Kalium, Phosphat oder Salz. Weniger gut geeignete Nahrungsmittel sollten nur in sehr kleinen Mengen verzehrt werden.

2. Schritt: Geeignete Portionsgrößen herausfinden

Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz benötigen genügend Energie und Nährstoffe bei einer gleichzeitig angemessenen Eiweißzufuhr. Die Broschüre zeigt im zweiten Schritt, wie die Portionen optimal zusammengestellt werden.

3. Schritt: Nierenfreundliche Zubereitung

Für jede Lebensmittelgruppe sind wertvolle Hinweise enthalten, wie bei der Zubereitung der Mahlzeiten zusätzlich Kalium, Phosphat und Eiweiß eingespart werden können.

Ernährungsratgeber „In 3 Schritten zur richtigen Ernährung – Eine Anleitung für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung ohne Dialysebehandlung“
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Veraltete Empfehlungen einer eiweißarmen Ernährung bei chronischer Nierenerkrankung ohne Dialysepflicht sind inzwischen überholt. Die Gefahr in eine Mangelernährung zu rutschen, ist groß, wenn zu wenig Eiweiß mit der Nahrung aufgenommen wird. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin eine tägliche Eiweißaufnahme von 0,6-0,8 g pro kg Körpergewicht. Das entspricht etwa 42-56 g Eiweiß bei einer 70 kg schweren Person.

Erfahren Sie Ihren persönlichen Eiweißbedarf mit unserem praktischen Eiweißbedarfsrechner.

Unverarbeitete Fleischprodukte sowie Milchprodukte oder Eier liefern wertvolles Eiweiß. Proteinreiche Lebensmittel sollten stetig, jedoch in begrenztem Maß auf dem Speiseplan stehen. Als Energielieferanten eignen sich zum Beispiel Nudeln, Reis, Kartoffeln (nach kaliumarmer Zubereitung) und pflanzliche Öle besonders gut. Obst und Gemüse enthalten viele Vitamine und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Vitalität beitragen. Je nach dem individuellen Kaliumstatus des Patienten, kann die Auswahl kaliumarmer Obst- und Gemüsesorten wie z.B. Orange, Wassermelone, Apfel, Tomate, grüne Bohnen empfehlenswert sein. Obst- und Gemüsekonserven gelten nach Abgießen der Flüssigkeit als kaliumarme Alternativen.

Mineralwasser sowie Früchte- oder Kräutertee sind empfehlenswerte Durstlöscher. Im Gegensatz zu Dialysepatienten müssen Nierenerkrankte ohne Dialysepflicht ihre Trinkmenge häufig nicht begrenzen. Die für Sie richtige Trinkmenge erfahren Sie von ihrem Nephrologen.

Beobachten Patienten, Ärzte, Pflegekräfte oder Ernährungsexperten einen trotz Ernährungsberatung fortschreitenden Gewichtsverlust, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Durch regelmäßiges Wiegen lässt sich eine schleichende Gewichtsabnahme über mehrere Wochen oder Monate einfach erkennen. Die frühzeitige ärztliche Verordnung einer geeigneten Trinknahrung kann zu einer bedarfsdeckenden Ernährung beitragen. Einer Mangelernährung soll auf diesem Weg entgegengewirkt werden.

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