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Dialysepatienten müssen auf den Wassergehalt ihrer Nahrung achten

Dialysepatienten müssen ihre tägliche Trinkmenge einschränken, da ihre Nieren kaum noch oder gar kein Wasser mehr ausscheiden. Sie sollten eine vom Arzt vorgegebene Resttrinkmenge (die noch ausgeschiedene Urinmenge plus 500 bis 800 ml täglich) nicht überschreiten und müssen auch bei ihrer Ernährung auf den Wassergehalt der Lebensmittel achtgeben. Denn auch feste Nahrungsmittel bestehen zu einem Großteil aus Wasser. Deshalb nehmen wir bei jedem Essen auch gleichzeitig Wasser auf.

Dabei unterscheidet sich der Wassergehalt verschiedener Lebensmittel erheblich. Zum Beispiel kann er bei tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Eiern zwischen 50 % und knapp 80 % liegen. Bei pflanzlichen Lebensmitteln sind die Unterschiede noch größer – pures Getreide enthält nur 20 % Wasser, sehr wasserreiches Obst und Gemüse wie zum Beispiel Gurke oder Melone schafft es bis auf über 90 % Wassergehalt. Öle, Fette und Zucker hingegen enthalten teilweise überhaupt kein Wasser.

Dialysepatienten müssen das in ihrer Nahrung enthaltene Wasser nicht auf ihre Resttrinkmenge anrechnen. Dies gilt allerdings nur, wenn sie eine dialysegerechte Mischkost zu sich nehmen und auf wasserreiche Lebensmittel weitestgehend verzichten. Doch herauszufinden, welche Nahrungsmittel viel und welche hingegen wenig Wasser enthalten, ist oft gar nicht so einfach, wie unsere Grafik zeigt:

Die Konsistenz ist nicht entscheidend

Die Konsistenz eines Lebensmittels sagt nicht immer etwas über ihren tatsächlichen Wassergehalt aus. Flüssige oder cremige Lebensmittel können deutlich weniger Wasser enthalten als feste – wenn sie statt Wasser besonders viel Fett und Eiweiß enthalten. Ein Camembert zum Beispiel hat trotz seiner weichen Konsistenz einen Wassergehalt von ungefähr 70 %, also weniger als Möhren (86 %), Rotkohl (91 %), oder Äpfel (83 %). Eine hochkalorische Trinknahrung (ab 2,0 kcal/ml) muss trotz ihrer flüssigen Konsistenz nicht auf die Trinkmenge angerechnet werden, denn sie enthält dank ihrer hohen Energiedichte sogar weniger Wasser als eine durchschnittliche Mahlzeit.

Es stimmt auch nicht, dass das Wasser in festen Lebensmitteln „gebunden“ ist und deshalb nicht vom Körper aufgenommen wird. Bei der Verdauung wird die Nahrung im Darm aufgespalten und das enthaltene Wasser freigesetzt. Es steht dem Körper dann genauso zur Verfügung wie scheinbar „freies“ Wasser aus flüssigen Speisen.

Dennoch sollten Dialysepatienten auf keinen Fall versuchen, Wasser einzusparen indem sie aufs Essen verzichten. Aufgrund ihrer besonderen Stoffwechselsituation und durch den Verlust von Eiweiß bei der Dialyse benötigen sie besonders viele Nährstoffe, um nicht immer weiter an Gewicht zu verlieren. Nur extrem wasserhaltige Lebensmittel sollten vermieden oder in kleinen Portionen verzehrt werden und auch eine hochkalorische Trinknahrung kann helfen, Energie- und Eiweißlücken zu füllen und gleichzeitig Wasser einzusparen.

>> Tipps für Dialyse­patienten: was kann bei Durst helfen und welche Nahrungs­mittel enthalten viel Wasser?
>> restoric nephro intraD – hochkalorische Trinknahrung, bilanziert für Dialysepatienten

 


Doch was ist nun die Lösung unseres Rätsels? Welches Ei enthält mehr Wasser, ein rohes oder ein gekochtes?

Lösung: Beide Eier enthalten fast die gleiche Wassermenge. Das gekochte Ei hat gerade einmal 2 % Wasser (weniger als 1 ml) verloren. Auch hier zeigt sich, ob ein Lebensmittel fest oder flüssig ist, sagt oft nichts über seinen Wassergehalt aus.

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